Die Geschichte von TRAITOR beginnt im Jahr 2009, als nach verschiedenen Spaßprojekten der einzelnen Bandmitglieder endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Im gleichen Jahr werden zwei Demos veröffentlichen. „Thrash Metal Victory“ und „Inclination To Aggression“, die im Untergrund ziemlich fette Lorbeeren ernten, die Richtung stimmt also. Nach einem weiteren Testballon in Sachen Demo („Nuclear Combat“, 2010) wird das erste vollständige Album in Angriff genommen. Die Balinger dreschen ihr Debut ein, das den Namen „Thrash Command“ redlich verdient. In der Schnittmenge von Bay Area und deutschem Thrash angesiedelt, lassen der stimmlich an den jungen Mille Petrozza erinnernde, singende Schlagzeuger Andreas Mozer und seine Jungs ein wie von einer Zimmerflak abgeschossenes Riff-Feuerwerk steigen. Ende 2013 stößt mit Matthias Koch ein neuer Gitarrist zur Band, der den Jungs einen saftigen Tritt in den Allerwertesten verpasst, wie Bassist Lorenz Kandolf berichtet: „Matthias ist technischer als sein Vorgänger, liebt aber wie wir den Old School Thrash. Wir hatten bereits einige Songs fertig, aber sein Standardspruch war: Das muss brutaler werden.“
Die Schüppe Brutalität und das bis zum Bodenblech durchgetretene Gaspedal stehen TRAITOR verdammt gut, dazu sorgt ihr Ruf als fantastische Liveband dafür, daß die alte Garde des Teutonen Thrash schon mal zusammenrücken und den vier Balingern einen Platz in den oberen Soundchecketagen der Metalpresse warmhalten darf. Oder, noch besser, einfach mal einen Song mit ihnen aufnimmt. So geschehen auf dem kommenden Album „Exiled to The Surface“. Kein geringerer als Ruhrpott Urgestein Tom Angelripper von SODOM hat es sich nicht nehmen lassen auf „Total Thrash“, den von TRAITOR abgelieferten Titelsong zur gleichnamigen, am 31.05.22 in den deutschen Kinos erscheinenden Dokumentation über Teutonic Thrash, seine unverkennbare Stimme beizusteuern. Wenn das mal kein Ritterschlag ist?! Und auch sonst muss sich die bei Kai Stahlenberg im Studio B eingespielte Scheibe nicht hinter ihren Vorgängern verstecken. Ganz im Gegenteil, die Jungspunde von einst sind den Kinderschuhen endgültig entwachsen und können ohne weiteres bei den großen Jungs mitspielen. Nach dem atmosphärischen Intro „Guilty As Charged“ wird so präzise auf die Zwölf gedroschen, daß die Nackenmuskulatur spätestens nach der Hälfte der Spielzeit um Gnade winselt, der Titeltrack „Exiled To The Surface“ fräst sich mit seinen biestigen Vocals sofort durchs Trommelfell und die „66 Exeter Street“ könnte man bei Google Maps in SLAYERhausen finden. Dazu haben TRAITOR sich noch was ganz besonders ausgedacht. Was? Das wird (noch) nicht verraten, aber sie sind wahrscheinlich die erste Metalband, von der man geWHAMt werden kann.
Die Lyrics wurden erneut von Videospielen, Filmen und Serien wie „Star Trek“ oder „The X-Files“ inspiriert, das dazu passende Artwork entwickelte und kreierte wie schon bei „Decade Of Revival“ der schwedische Künstler Pär Olofson (EXODUS, ABORTED uvm.).
Wer dann immer noch nicht genug auf die Ohren bekommen hat, dem sei die noch in diesem Jahr erscheinende Riff-Schule “Riff-Command” empfohlen, bei denen der geneigte Hörer den Gitarristen über die Schulter schauen darf und anschließend seine Lieblingssongs nachdreschen kann. -Joni De Groot-
Bandmitglieder
Schlagzeug, Hauptgesang | Andreas Mozer |
Gitarre, Zweitgesang | Gerd Hery |
Gitarre, Hintergrundgesang | Larissa Ernst |
Bass | Lorenz Kandolf |
Gitarre, Zweitgesang | Matthias Koch |